Am Freitag Abend gab es bei der Vernissage im kleinen, aber feinen Kreis noch eine Premiere, die überraschte: Otto Pippel war nicht nur ein begnadeter Maler, sondern hatte auch als Musiker viel Talent, lernte Geige und Bratsche. Lange Zeit habe Pippel nicht gewusst, welcher der beiden schönen Künste er nachgehen solle, berichtete Archivleiterin Barbara Reinicke. Den Hof machte Pippel der 16-jährigen Elfriede, seiner späteren Ehefrau mit einem Walzer den er für sie komponiert hatte. Die Noten des Walzers, die Pippel auch grafisch wunderschön gestaltet hatte, schlummerten bisher im Familienarchiv. Im Rahmen des Ausstellungsprojekts ermöglichte Ingrid Kucera nun den Zugang, und zum ersten Mal überhaupt brachte Anson Wu den Pippel-Walzeram Klavier zu Gehör. Aus dem Privatbesitz der Pippel-Enkelin hängen fünf Gemälde in der Ausstellung, darunter eine Szene vom Oktoberfest.
Anna Eggenhofer-Stübner, eine weitere Leihgeberin, hatte um das Jahr 2000 als damalige Vorsitzendedes Elisabethenvereins selbst einmal eine Pippel-Ausstellung organisiert, die aus Versicherungsgründen aber nur einen einzigen Tag währte.
Auch die Gemeinde Planegg besitzt Werke von Otto Pippel. Anfang der1990er-Jahre ließ sich die Idee, im ehemaligen Atelier des Künstlers ein Museum zu eröffnen, nicht verwirklichen. Stattdessen erwarb die Gemeinde zwölf Gemälde. In der Ausstellung zu sehen ist neben drei weiteren Werken ein Bild des Planegger Schlosses.
Auf fünf Texttafeln findet der Besucher interessante Informationen zu Leben und Werk Pippels. Der Audioguide liefert exemplarische Bildbetrachtungen, die ein besseres Verständnis ermöglichen. Alle musikalischen Einspielungen wurden durch die Musikschule Planegg gestaltet. Einen synästhetischen Abend zum Thema „Musik trifft Kunst“ gibt es am 8. November um 18.30 Uhr in der Musikschule (Pasinger Straße 16).